Obwohl viele Puristen der Human Design- und Gene Keys-Systeme dies nicht gerne zugeben, sind diese Ansätze tief in der Astrologie verwurzelt. Sie basieren auf der brillanten Idee, die 64 Hexagramme des I Ching mit dem Tierkreis zu verknüpfen. Durch die astrologische Berechnung der Positionen der Planeten zum Zeitpunkt der Geburt sowie etwa drei Monate vor der Geburt (dem sogenannten Design) entsteht eine individuelle Chart – im Grunde ein persönliches Horoskop.
Viele Human Design-Reader sind sich oft nicht bewusst, dass zahlreiche astrologische Werkzeuge und Techniken existieren, die das Verständnis dieser Systeme bereichern können. Die Kombination traditioneller astrologischer Methoden mit der vielfältigen Symbolik und den Motiven des Human Designs schafft eine fruchtbare Synthese.
In diesem Artikel möchte ich einige der faszinierendsten astrologischen Techniken vorstellen, die in Bezug auf Human Design und Gene Keys von Bedeutung sind.
Aszendent
Das Human Design Tor oder der Gene Key des Aszendenten spielt eine entscheidende Rolle bei der Beschreibung unserer Persönlichkeit, unseres Körpers und unserer Weltsicht. In Verbindung mit der Stellung des Aszendentenherrschers liefert es wertvolle Hinweise auf den Lebensweg und das Temperament eines Individuums. Es zeigt auf, wie wir unsere täglichen Angelegenheiten managen.
Besonders relevant ist auch der Programmierungspartner des Aszendenten im 7. Haus, wenn es um zwischenmenschliche Beziehungen geht – sei es in intimen Partnerschaften, Freundschaften oder engen Geschäftsverbindungen. Die Linie des Aszendententors kann uns wertvolle Einblicke geben, in welchen Bereichen wir unsere individuellen Energien am besten bündeln sollten.
Welche Siddhis kommen zur Blüte?
Die Siddhis der Gene Keys werden als göttliche Geschenke betrachtet, die einem Menschen zuteilwerden, sobald er oder sie die Lektion eines bestimmten Gene Keys vollständig verstanden und verinnerlicht hat. Es kann äußerst hilfreich sein, darüber nachzudenken, wie weit man auf diesem Erkenntnisweg bereits fortgeschritten ist. Wenn Du dich fragst, welche Siddhis besonders gute Chancen haben, sich zu manifestieren, lohnt es sich insbesondere, die aktivierten Gene Keys in den Häusern 1, 4, 7 und 10 zu betrachten. Diese sogenannten Kendra-Häuser oder Eckhäuser sind entscheidend für die konkrete Manifestation. Besonders das 10. Haus zeigt seine Früchte oft bereitwillig.
Im nächsten Schritt sollte man die Stärke der jeweiligen Planeten (Shadbala) sowie deren Würde analysieren. Auch psychologische Arbeit an problematischen Themen und Gewohnheiten, die mit diesen Planeten verbunden sind, kann dazu beitragen, dass der Siddhi zur Blüte kommt. Hierbei spielen vor allem die sogenannten Lajitaadi Avasthas eine bedeutende Rolle. Die Synthese von Human Design und Astrologie eröffnet ganz neue therapeutische Möglichkeiten.
Gene Keys und Lebensphasen
Die Interpretation spezifischer Gene Keys kann im Kontext astrologischer Reifephasen und Dasha-Systeme eine wichtige Rolle spielen. Ein Klient könnte mit einem akuten Problem in ein Reading kommen, das von den Gene Keys der Golden Path-, Venus- oder Pearl-Sequenz nicht adäquat adressiert wird. Ein Beispiel hierfür ist der Gene Key des nördlichen Mondknotens Rahu, der in den bisher veröffentlichten Sequenzen der Gene Keys keine tragende Rolle spielt. Kommt eine Person jedoch im Alter von 42 Jahren – dem Reifealter Rahus – in ein Rahu Dasha, rückt dieses Tor zwangsläufig in den Fokus. Dabei ist es wichtig, auch den Programmierungspartner Ketu zu berücksichtigen.
Zusätzlich hilft weiteres astrologisches Wissen über Hausherrscher, Avasthas und die Rolle von Saturn bei der Einschätzung von Rahu erheblich. Ähnliches gilt für andere Planeten wie Saturn, Merkur und Ketu, die bislang in keiner Aktivierungssequenz eine besondere Rolle gespielt haben.
Not-Selfing: Die Synthese von Human Design und Astrologie für mehr Klarheit
Jeder der vier Human Design Typen hat ein spezifisches Not-Self-Thema, das als negatives Muster verstanden werden kann. Diese Muster treten auf, wenn Menschen nicht im Einklang mit ihrer individuellen Veranlagung – also ihrem Typ und ihrer Autorität – leben. So können Projektoren in Verbitterung verfallen, Generatoren erleben Frustration, Manifestoren geraten in Wut und Reflektoren fühlen sich enttäuscht. Doch was genau sind die negativen Muster, Einstellungen und Gewohnheiten, die Menschen in ihr Not-Self-Thema führen?
Die Antwort darauf liegt in der Astrologie. Hierbei spielen die sogenannten Lajitaadi Avasthas eine entscheidende Rolle, da sie sowohl über dysfunktionale Angewohnheiten (Sanskrit: samskaras) als auch über konstruktive Veranlagungen Aufschluss geben. Diese Erkenntnisse können die Grundlage für Coaching oder Gesprächstherapie bilden. Der große Vorteil der Avasthas ist, dass wir durch bewusste Reflexion und persönliche Arbeit erhebliche Fortschritte erzielen können. Im Gegensatz zu anderen astrologischen Faktoren, die oft karmisch vorbestimmt sind (wie beispielsweise die Mondknoten), profitieren wir bei der Arbeit mit den Avasthas von unserem freien Willen.
Und wie nutzt du astrologische und Human Design oder Gene Keys-Techniken für dich? Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, freue ich mich über einen Kommentar oder eine Nachricht von dir. Harih Om!
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