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Navagraha Stotram und vedische Astrologie

Aktualisiert: vor 7 Tagen


Navagraha Stotram und vedische Astrologie

Ein bemerkenswertes Gebet, das Astrologie-Enthusiasten zur Harmonisierung der planetarischen Einflüsse nutzen können, ist das „Navagraha Stotram“. Dieses kraftvolle Gebet, verfasst von dem großen indischen Weisen Vyāsa – dem gleichen Gelehrten, der die Veden zusammenstellte und niederschrieb – spielt eine zentrale Rolle in der Verbindung zwischen dem Navagraha Stotram und vedischer Astrologie, da es eine tiefgehende Beziehung zu den neun (nava) Planeten (graha) der vedischen Astrologie bietet.


Die Struktur des Navagraha Stotram folgt einer numerologischen Reihenfolge, die mit den Wochentagen korrespondiert. Jeder Planet wird in dieser Reihenfolge angesprochen, was eine harmonische Verbindung zwischen den himmlischen Körpern und unserem täglichen Leben herstellt.


Das Rezitieren dieses Stotrams mit aufrichtigem Glauben und Hingabe verspricht zahlreiche Vorteile: Es kann Reichtum, gute Gesundheit und eine verbesserte Lebensqualität fördern sowie negative astrologische Einflüsse mildern. Besonders bemerkenswert ist, dass jede einzelne Strophe als spezifisches Heilmittel für ungünstige Planetentransite oder herausfordernde Positionen im Geburtshoroskop verwendet werden kann. So ist beispielsweise die erste Strophe der Sonne gewidmet, während die zweite dem Mond gewidmet ist und so weiter.


Die 9 Strophen des Navagraha Stotram und ihre Bedeutung in der vedischen Astrologie


Durch die regelmäßige Rezitation des Navagraha Stotram kannst du nicht nur deine spirituelle Praxis vertiefen, sondern auch aktiv an deiner astrologischen Balance arbeiten. Dieses Gebet ist ein wertvolles Werkzeug für alle, die sich mit den kosmischen Kräften auseinandersetzen und deren Einfluss auf ihr Leben verstehen möchten.


Surya: Der Sonnengott und seine Strahlkraft


Die erste Strophe des Navagraha Stotram ist der Sonne gewidmet, dem ersten Planeten in der vedischen Astrologie. Sie lautet:


japākusuma saṅkāśaṃ kāśyapēyaṃ mahādyutim tamō'riṃ sarva pāpaghnaṃ praṇatōsmi divākaram


In diesem wunderschönen Gebetsvers wird die Sonne mit der Hibiskusblüte verglichen, deren leuchtend rote Farbe in Indien ein starkes Symbol für Vitalität und Herrlichkeit darstellt. Ihre strahlende Ausstrahlung vertreibt nicht nur die Dunkelheit der Unwissenheit, sondern auch alle ungünstigen karmischen Einflüsse. Die Sonne repräsentiert das „Sarva ātman“, das allgegenwärtige, ungeborene und unsterbliche Selbst, das alles durchdringt. Diese Erkenntnis gilt als eine der reinsten Wahrheiten in dieser Welt (BG 4.38).


Chandra: Der Mond und seine sanfte Energie


Die zweite Strophe widmet sich dem Mond:


dadhiśaṅkhatuṣārābhaṃ kṣīrodārṇavasambhavam namāmi śaśinaṃ sōmaṃ śambhōrmukuṭabhūṣaṇam


Hier wird der Mond als „schön und strahlend wie Quark“ beschrieben, was seine nährende und mütterliche Qualität symbolisiert. Der Vers vergleicht ihn mit einer Muschel, die aus dem Milchozean emporsteigt. In der hinduistischen Mythologie steht dieser Milchozean – ähnlich wie der Mond in der Astrologie – für den Geist. Das Aufgewühlte des Milchozeans repräsentiert die spirituellen Praktiken, die den Geist auf das Wissen vorbereiten.


Ein weiterer Name für den Mond ist Soma, was auch auf das geheimnisvolle Getränk anspielt, das den Göttern in der alten vedischen Zeit geopfert wurde und angeblich halluzinogene Eigenschaften besitzt. Montags wird oft Shiva verehrt, da er den Mond als Ornament auf seinem Haupt trägt und daher als „candraśekhara“ bekannt ist. Wie die Göttin Parvati ist auch unser Geist ewig mit Lord Shiva verbunden – dem Licht des reinen Bewusstseins.


Mangala: Der Mars und seine kämpferische Kraft

 

dharaṇīgarbhasambhūtam vidyutkāntisamaprabham kumāraṃ śaktihastaṃ taṃ maṅgaḻaṃ praṇamāmyaham


In dieser Strophe wird Mars als derjenige verehrt, der „aus der Erde geboren“ ist. Dies erinnert Astrologen an die Herrschaft des Mars über Mineralien und Kristalle, die ebenfalls aus der Erde stammen. Wenn ein Astrologe eine Empfehlung für einen Edelstein ausspricht, ist es entscheidend, zunächst den Einfluss des Mars zu prüfen, um sicherzustellen, dass der Klient mit diesem Mittel in Resonanz geht. Mars wird beschrieben als leuchtend „wie ein Blitz“, was besonders passend ist, da er auch das neurologische System im menschlichen Körper beherrscht. Der Name „kumāra“ verleiht Mars die Eigenschaften von Reinheit und Unschuld eines kleinen Jungen und verweist zudem auf Skandha, den Kriegsgott und Sohn von Shiva. Ein weiterer Name für Mars ist „maṅgala, was Glück bedeutet und auf die edle Natur dieses Planeten hinweist.


Budha: Der Merkur und die Weisheit des Verstandes


priyaṅgukalikāśyāmaṃ rūpēṇāpratimaṃbudham saumyaṃ saumyaguṇōpētaṃ taṃ budhaṃ praṇamāmyaham


In dieser Strophe wird Merkur als sanfter Planet („saumya graha“) beschrieben. Er verkörpert Hilfsbereitschaft, Trost und Unterstützung. Das Wort „saumya“ deutet darauf hin, dass Merkur mythologisch als Sohn von Soma (dem Mond) gilt. Seine Farbe wird als „śyāmaṃ" beschrieben, was ein dunkles Grau oder Schwarz sein kann. Dieser Grauton könnte an die graue Substanz erinnern, die unsere intellektuellen Fähigkeiten und unser Unterscheidungsvermögen (viveka) prägt – Bereiche, die Merkur regiert. Zudem könnte dies auch auf Vishnu hinweisen, da Merkur in den Jaimini Sutras mit diesem Gott assoziiert wird.


Durch diese Strophen wird deutlich, wie tief verwurzelt die symbolischen Bedeutungen der Planeten in der vedischen Astrologie sind und wie sie sowohl spirituelle als auch praktische Aspekte unseres Lebens beeinflussen können.


Brihaspati: Der Jupiter und das Streben nach Wissen


dēvānāṃ ca ṛṣīṇāṃ ca guruṃ kāñcanasannibham buddhibhūtaṃ trilokēśaṃ taṃ namāmi bṛhaspatim


In dieser Strophe wird Jupiter als der philosophische und spirituelle Lehrer der Götter und Rishis verehrt. Er ist der Herr der drei Welten – der grobstofflichen, feinstofflichen und kausalen Ebene des Seins – und wird als die Inkarnation des Intellekts (buddhi) beschrieben. Der Name, auf den in diesem Vers Bezug genommen wird, ist Brhaspatim, der alte vedische Guru der Götter. Jupiter symbolisiert Weisheit und Erkenntnis und spielt eine zentrale Rolle in der spirituellen Entwicklung.


Shukra: Die Venus und die Liebe zur Schönheit


himakundamṛṇāḻābhaṃ daityānāṃ paramaṃ gurum sarvaśāstrapravaktāraṃ bhārgavaṃ praṇamāmyaham


Während Jupiter als Guru der Götter bekannt ist, wird Venus in der Mythologie als Ratgeberin der Asuras betrachtet – jener Wesen, die sich vom Licht der Sonne abwenden. In diesem Vers wird Venus als Lehrerin angerufen, die das Wissen aller Schriften verkündet. Sie regiert die Schönheit und die Künste und wird hier mit dem strahlenden Glanz einer schneeweißen Jasminfaser verglichen. Ihr Name in diesem Kontext ist Bhārgava, ein Nachkomme des Weisen Bhrigu, dem Vater der Astrologie. Venus verleiht Astrologen eine besondere Sensibilität, um „einen Sinn zu sehen, wo keiner ist“.


Shani: Der Saturn und die Lektionen der Geduld


nīlāñjanasamābhāsaṃ raviputraṃ yamāgrajam Chāyāmārtāṇḍasambhūtaṃ taṃ namāmi śanaiścaram


In dieser Strophe wird Saturn mit mehreren mythologischen Bezügen gewürdigt. Er ist ein Nachkomme der Sonne und Chāyā (Schatten), was in der Horoskopdeutung von Bedeutung sein kann. Saturn gilt als älterer Bruder von Yama, dem Gott des Todes. Seine langsame Bewegung durch den Tier kreis – er benötigt etwa 29 Jahre, um sich durch alle Tierkreiszeichen zu bewegen – wird in diesem Vers hervorgehoben. Diese langsame Bewegung symbolisiert Geduld, Ausdauer und die tiefgreifenden Lektionen, die Saturn uns im Leben lehrt.


Saturn wird oft als der Lehrer der harten Wahrheiten angesehen, der uns dazu anregt, Verantwortung zu übernehmen und die Konsequenzen unserer Handlungen zu erkennen. Seine Verbindung zur Sonne und Chāyā verdeutlicht die duale Natur von Licht und Schatten in unserem Leben, was darauf hinweist, dass sowohl Freude als auch Herausforderungen Teil unseres spirituellen Wachstums sind.


Rahu: Der aufsteigende Mondknoten und seine Herausforderungen


ardhakāyaṃ mahāvīryaṃ candrādityavimardanam siṃhikāgarbha sambhūtaṃ taṃ rāhuṃ praṇamāmyaham


In dieser Strophe wird Rahu als mutig und mächtig (mahāvīryaṃ) gepriesen. Es erfordert tatsächlich viel Tapferkeit, sich den Herausforderungen neuer Karmas zu stellen und die Welt abseits der ausgetretenen Pfade zu erkunden. In der Mythologie wird Rahu oft als Wesen mit einem Kopf und einem Oberkörper dargestellt, während die andere Hälfte von ihm Ketu, dem Südknoten des Mondes, gehört. Während der Finsternisse verschlingen die Mondknoten Sonne und Mond, weshalb Rahu hier als „chandrāditya vimardhanam“bezeichnet wird – ein Hinweis auf seine Rolle in diesen kosmischen Ereignissen.


Ketu: Der absteigende Mondknoten und spirituelle Transformation


palāśapuṣpasaṅkāśaṃ tārakāgrahamastakam raudraṃ raudrātmakaṃ ghōraṃ taṃ kētuṃ praṇamāmyaham


Ketu, der neunte Planet, stellt unsere letzte Prüfung dar, wenn es darum geht, mit uns selbst ins Reine zu kommen. Er gilt als „Moksha karaka in der vedischen Astrologie und wird in diesem Vers als „das Haupt der Sterne und Planeten“ beschrieben. Dies verdeutlicht seine Bedeutung als Höhepunkt der planetarischen Kräfte. Ketu wird auch als wild und furchterregend („raudram raudratmakam ghoram“) charakterisiert, da es großen Mut erfordert, sich unseren Unsicherheiten und Schwächen zu stellen. Ein starker Einfluss von Mars kann unterstützend wirken, wenn Ketu im Alter von 47 Jahren reift.


Diese letzten Strophen des Navagraha Stotram verdeutlichen die komplexe Natur von Rahu und Ketu sowie ihre entscheidende Rolle in unserem spirituellen Wachstum. Sie fordern uns heraus, uns unseren inneren Dämonen zu stellen und den Weg zur Selbstverwirklichung zu beschreiten.

 

Lass dich von der Weisheit der Planeten leiten und entdecke, wie deren Einflüsse dein Leben prägen – buche noch heute ein Reading und beginne deine Reise zu mehr Klarheit und Selbstverständnis!

 

 

 

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